Ein Hund wird alt

Die Zeit geht nicht spurlos an uns allen vorbei. Wir alle werden irgendwann alt und bei unserer Dea ist es allmählich soweit. Mit ihren 11 Jahren ist sie bereits ein Boxersenior. Für uns ist es selbstverständlich, dass sie ihr ganzes Leben hier bei uns verbringen darf.

Als kleiner Welpe zog sie ganz allein bei uns ein. Tatsächlich war sie ein richtig braver Welpe. Fast sofort Stubenrein, hat nie was kaputt gemacht und nach dem richtigen Training konnte sie auch mal ein paar Stunden alleine bleiben.

Dea unterm Tisch

Als Einzelhund konnte sie kuscheln wann immer sie wollte und genoss lange Spaziergänge mit ihren Gassikollegen – allen voran mit Amira – die beiden sind geflitzt und gerannt und haben sich gebalgt was das Zeug hält. Von ein paar Hunden mussten wir beim Gassigehen immer großen Abstand halten. Sie hatte einen sehr ausgesuchten Freundeskreis. Wir hatten noch keine Kinder und keine weiteren Verpflichtungen also durfte die Dea 3-4 mal die Woche auf den Hundeplatz. Unterordnung, Schutzdienst, Fährte – Dea konnte alles und war ein wunderbarer Hund im Training.

Als Dea fast drei Jahre alt war, zog die kleine Galaxie bei uns ein. Dea war erst einmal richtig beleidigt und konnte mit dem kleinen Friedensstörer rein gar nichts anfangen. Erst nach einigen Wochen konnte sie Galaxie akzeptieren und die beiden fingen an ausgiebig zu spielen. Für uns eine sehr anstrengende Phase, die zum Glück schnell vorrüber ging.

Mit Galaxies Einzug hatte Dea alle ihren Jugendflausen abgelegt. Als wollte sie der kleinen zeigen, wie sich ein richtiger Hund zu benehmen hat. Was auch ganz gut so war, schließlich zogen jetzt nach und nach all die kleinen Kinder bei uns ein. Jetzt gab es Phasen mit mehr Hundeplatz und auch ganze Monate in denen der Hundeplatz ausfallen musste. Umso besser, dass Dea jetzt die Galaxie hatte, um sich beim Spaziergang so richtig auszutoben und sich auszulasten. Das Training, dass es sonst bei jeder Gassirunde gab, fand jetzt nur noch statt, wenn die Kids denn mal brav im Kinderwagen schliefen… Zum Glück ist es auch sehr anstrengend für die Hunde einfach mal auf die Kids aufzupassen. Dea nimmt die Aufgabe auf alle Monster aufzufressen, die sich unterm Bett oder in den drunklen Büschen verstecken immer noch sehr ernst.

Während all dieser langen Jahre war Dea nur beim Tierarzt zum Impfen und Gesundheitschecks. Jetzt im Alter sieht das ein wenig anders aus.

Mittlerweile ist Dea eine alte Lady. Man muss mal zum Tierarzt, um das ein oder andere Leiden zu korrigieren. Sie ist schon ziemlich grau um die Nase herum, selbst im Fell an ihrem Rücken kann man die ersten grauen Haare entdecken. Während für die anderen Hunde das Training schon längst wieder anlief, bekommt Dea eine Sonderseniorbehandlung. Für die größten Gassirunden ist sie nicht mehr zu haben, da sagt sie gerne nach der Hälfte Bescheid, dass sie doch lieber wieder in den heimischen Garten will, sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen will und einfach nur aufpassen, dass keiner einbricht. Aber auch das ist in Ordnung, eine alte Lady soll man nicht drängen. Training gibts jetzt hauptsächlich in der Form von Lockerungsübungen und Dingen, die ihr wirklich viel Spaß machen. Dea darf jetzt ihren Lebensabend hier verbringen, mit kleineren Gassirunden, Seniorfutter und einer extra Behandlung, wann immer sie sie braucht.

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